Nachgefragt von: Jutta Schlüter
Wie kommt es eigentlich, dass wir Pferdemenschen zu dieser oder jener Pferde- oder Ponyrasse tendieren und wir uns dann auch für eine bestimmte Rasse entscheiden und diese züchten, eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt.
Da hab ich mal bei Anna nachgefragt, wieso es eigentlich Haflinger bei ihr gibt. Sehr spontan kam ihre Antwort:
„Oh dazu fällt mir einiges ein …“
Es war eigentlich klassisch. „Bloß kein Haflinger“.
Ich hatte wirklich an jeder - etwas robusten und im Ponytyp stehenden Rasse Interesse - bloß eben kein Haflinger
Also mit den Pferden hatte ich schon immer Kontakt, aber mit 18 sollte das erste eigene her. Wir haben mindestens 1 Jahr gesucht, haben sämtliche Rassen und viele unschöne Einblicke erlebt aber auch wirklich tolle Moment erlebt!
Meine damalige Begleitung, die mehr Erfahrung hatte, fragte irgendwann, warum ich nicht mal bei den Haflingern gucke. Aber ich fand die Idee absolut absurd.
Naja alles was anfangs blöd ist, wird irgendwann gut!
Nach vielen großen Reitställen landete ich irgendwann auf der Seite der Haflinger Züchtergemeinschaft. Und kam ich letztendlich bei Norbert Siewert an. Da stand almfee, hochtragend. Ich hätte sie nicht unbedingt gekauft, aber meine Mama war sofort angetan und meinte "die ist es", recht hatte sie!
Die gute Fee, so wird sie bei uns genannt, ist mittlerweile seit 7 Jahren in unserem Besitz!
Was mir allerdings bis heute ganz besonders im Gedächtnis blieb, ist 3 Jahre her. 2017 bei der Fohleneintragung stand ich da und habe Amy-S gestreichelt und Sönke Thießen kam und sagte „da ist aber jemand verliebt“, was ich klar verneinte.
Letztendlich zog sie doch hier ein - eigentlich mit dem Gedanken, dass sie nicht ewig bleibt, aber eben für Jungpferdegesellschaft.
Oft schmunzle ich im Stall, während ich Amy streichle, denn sie ist ein fester Bestandteil hier bei uns und ein wahnsinnig tolles Pony!
Viel faszinierender finde ich, dass sich immer die richtigen Menschen finden. Man kann leider nicht alles behalten, man will nur an die Besten verkaufen und von den Nettesten kaufen.
Mir ist es mittlerweile schon oft passiert, dass genau diese Menschen im Leben bleiben.
Pferde verbinden, man lernt sich zu helfen, sich miteinander zu freuen, miteinander zu fiebern oder auch einander zutrauten.
Wahre Pferdemenschen gehen miteinander und nicht gegeneinander, es ist teilweise wie ein Bündnis und das ist toll.
Es ist toll, Freunde zu haben, die in anderen Bereichen evtl mehr wissen als man selbst und die man fragen kann oder auch Freunde, die einen bei Lampenfieber unterstützen.
Durch die Pferde findet man immer die - gleichverrückten - Menschen
10.07.2020 Anna Dethlefsen
Über die erste Geburt der Amy-S gibt es breits eine spannende Geschichte
Familie Dethlefsen aus Wisch sind "die Haflinger(fans) vom Norderhof"