Wir schreiben den Mai 2014
Wir waren in der Heuernte.
Mein Mann und ich passen beim Mähen immer sehr auf die Kitze auf. Wir gehen vorher die Koppeln ab und stellen am Vortag Tüten auf, damit die Rehe Zeit haben, ihre Kitze wegzuholen. Das klappte immer sehr gut, doch in diesem Jahr war alles anders.
Ich hatte die Koppel komplett abgemäht und es war nichts zu gewesen. Dann bin ich noch mal am Wassergraben entlang, um die Brennnessel abzumähen und da geschah es.
Ein Rehkitz sass da drin. Es hatte eine Beinverletzung und eine Schramme am Ohr. Ich zitterte am ganzen Körper, denn wir passen doch immer so auf. Ich war alleine, holte schnell das Auto, um den Kleinen zum Tierarzt zu bringen. So hätte ich ihn nicht mitbekommen.
Ich konnte ihn einfangen und brachte ihn zum Tierarzt und e. Es war klar, wir peppelten den Kleinen auf
Unsere Hündin schleckte ihn immer ab und wir pflegten ihn. Er kam sogar auf kleine Spaziergänge mit. Es war ein tolle Zeit.
Leider trank er nach ein paar Tagen seine Ziegenmilch nicht mehr, auch hatte ich nicht so die Ahnung, was zu tun ist. Deshalb brachten wir ihn dann in die Wildtierhilfe Fiel nach Nordhastedt. Er wurde dann im Herbst erfolgreich ausgewildert und ist immer noch in meinem Herzen.
Nun waren meine Muttergefühle aktiviert und auf der Fahrt nach Fiel, sagte mein Mann "schau mal, hier geht's zu Inka zum Klosterhof". So nahm alles seinen Lauf.
Es fiel uns nicht leicht, Flecky in die Wildtierhilfe zu geben, doch für ihn war es das Beste.
Und ja...wir wollte ja irgendwann mal ein Stutfohlen haben, um selbst eines Tages ein Fohlen zu ziehen. Doch eigentlich hatte das ja noch Zeit. Ausgelöst durch Flecky, der meine Muttergefühle geweckt hatte, riefen wir Inka an.
Wir wollten NUR mal gucken fahren, doch dann kam natürlich alles anders und das erzählen wir Euch beim nächsten Mal.
18.06.2020 Jeanne Vagt
Weitere Geschichten von Jeanne gibt es über Da Vinci, über Zufälle im Leben, über Klosterhofs Ronsen Baron, über die Showgruppe NoRiskNoFun und über Planungen in Corona Zeiten