Autorin: Steffi Michalowski
Die Fohlengeburt
Wohl das spannendste an der Zucht ist die Geburt eines neuen Lebewesens. Es birgt viele Gefahren für die Mutter und das Ungeborene. Und kein Erlebnis ist so spannend und aufregend und mit so viel Vorfreunde gesegnet wie die Geburt eines Fohlens.
Viele Monate vorher macht man sich Gedanken, welchen Hengst für meine Stute, es folgt der Deckakt an der Hand, auf der Weide oder die Besamung durch den Tierarzt. Nimmt die Stute auf? Ist alles gut, das wird 18 Tage nach der letzten Bedeckung kontrolliert. Wenn dort alles gut ist, untersuchen wir meist nochmal am 54 Tag. Gezielte Fütterung der Mutterstute, Pflege und Fürsorge und ganz viel Geduld. Denn meist wartet man 336 Tage auf das neue Leben.
Spannend sind die letzten 30 Tage, meist entwickelt sich dann ein kleines Euter, die Fohlenbewegungen sind deutlich sichtbar, der Bauch bei unseren Stuten dann enorm. Geht es dann auf die letzten Tage zu, ist die Stute meist ruhiger, sondert sich ab, das Euter sehr groß und es bilden sich Harztropfen. Bei unseren Stuten fängt die Milch 24 Stunden vorher an zu tropfen und dann wird es richtig spannend. Wir schlafen dann im Stall und beobachten die Stuten über unseren Monitor.
Die Geburt verläuft bei jeder Stute anders. Unsere Elitestute Hope braucht eine gute halbe Stunde von dem Moment, wo wir die Beine das erste Mal sehen, bis dann das Fohlen da ist. Ihre Tochter Petit Hailey Hope ist ganz fix, da geht es immer sehr schnell. Besonders spannend ist es dann bei Maidenstuten, unsere Petit Inevera erwartet 2020 ihr erstes Fohlen. Hier wissen wir noch nicht wie der Ablauf sein wird und hier achten wir ganz besonders darauf und schreiben alles auf, was uns auffällt.
Bis auf wenige Ausnahmen haben unsere Stuten ihre Fohlen ganz alleine auf die Welt gebracht und brauchten keine Unterstützung, wir beobachten sie dabei und lassen sie in Ruhe, aber wir sind da, sollte es doch mal komplizierter werden.
Das Gefühl ist immer unbeschreiblich, eine Geburt mit zu erleben. Wenn das Fohlen dann da ist und die Mutterstute sich um das Fohlen kümmert, es ableckt und animiert auf zu stehen und an das Euter zu gehen. Wenn das alles gut geklappt hat, warten wir auf das Darmpech (der erste Kot), erst dann atmen wir etwas auf. Zur Sicherheit haben wir immer ein Klistier da, um dem Fohlen ggf. beim Absetzen vom Kot zu helfen, gerade unsere Hengstfohlen haben meist in den ersten Tagen damit etwas Probleme.
Die Fohlen kommen gleich mit raus und dürfen sich bewegen, das ist sehr wichtig und freut uns immer sehr, wenn die Kleinen mit ihren wackeligen Beinen die ersten Galoppierversuche starten.
Es gibt kein größeres Glück als kleine frische geborene Fohlen.
04.04.2020 Steffi Michalowski
ZG Michalowski, Meike 162-588 20 75, Steffi 0173-940 23 39, Festnetz 04627-184 30 29, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Standort der Ponys: Bullenberg 3, 24857 Fahrdorf