DAS ist FRIDOLIN – Psi- und Promi-Pony!
Autorin: Angelika Magnussen
Fridolin – ganz „Herzenstier“ schafft es mühelos und in Sekunden, das Wesen der Menschen, die ihn umgeben, im Kern zu erfassen. Herzen öffnen, die viel zu oft schon ganz verschlossen waren, ist sein Job und seine Berufung. Seit 2017 besucht er mit mir gemeinsam regelmäßig Bewohner in Alten- und Behinderten-Pflegeeinrichtungen und bringt den Menschen vor allem eins: Berührende Momente der Lebensfreude, die es ohne ihn nicht geben würde! – Eben 200 Kilo Glück auf vier Hufen – ein (Partbred-) Shetlandpony-Hengst mit Qualitäten, die seinesgleichen suchen. Hier ist unsere „Geschichte“:
„Wir leben davon, den Menschen Freude zu bringen und wahrhaft berührende Momente zu erschaffen! Kann es etwas Erfüllenderes geben?“, frage ich mich. Ich bin: Angelika Magnussen (59)– seit 12 Jahren Besitzerin von Fridolin (17). Doch wie kam ich als gelernte Fremdsprachensekretärin auf die Idee, gerade ein Pferd/Pony in dieser Art von Therapie einzusetzen? Hier half der berühmte Zufall – ich nenne es inzwischen Fügung - der unserem Leben eine wesentliche Wende beschertt hat…und DAS ging SO:
Vom unterforderten „Rasenmäher“ mit Hausanschluss zum Therapie-Pony -
Als mein Sohn Einar (heute 18) in der fünften Klasse war, kam dessen Klassenlehrerin auf mich zu. Sie wusste, dass wir Pferde halten und fragte mich, ob ich für die Projektwoche ‚Landleben‘ wohl mit einem Pferd in die Schule kommen könnte. „Na klar! Geht ein Pony auch?“ stimmte ich sofort zu – und dachte direkt an „Einars“ Pony…. Denn Fridolin ist generell völlig unerschrocken und mit seinen 1,10m Widerrist-Höhe auch als Hengst in jeder Situation gut zu händeln, daneben ist er gut erzogen, sehr menschenfreundlich und eben charakterlich absolut einwandfrei. Am Abend desselben Tages gab es dann einen „Eklat“ mit meinem Sohn, der meinte: „Das kannst Du nicht machen! DIE sind ALLE gaga!“ (gemeint waren DIE aus dem Umland neu gemischten Mit-Schüler – leider nicht zu Unrecht).
Aber ich vertraute meiner bald 50j. Pferde-Erfahrung genau wie unserem Pony…und im Zweifelsfall? …geht das Pony eben direkt wieder auf den Anhänger ab nach Hause. Also lud ich Fridolin in den Hänger und wir fuhren die rund acht Kilometer zur Schule nach Horst. Ein bisschen Aufregung reiste bei mir trotzdem mit – denn: es war Frühling und da kommen bei Fridolin als ‚richtigem‘ Hengst schon mal die Hormone ins Spiel! Doch obwohl Hengst, zeigte Fridolin sich vom Fleck weg von seinen allerbesten Seiten – zur allgemeinen Begeisterung!
De facto gut 120 Kinder drängten sich eng um ihn, kein Haar an ihm blieb unberührt, weil Jede/r ihn unbedingt streicheln wollte… Und Fridolin? Stand bestimmt mindestens 30 Minuten so still wie ein Denkmal und genoss sichtlich jede Sekunde, voll im Mittelpunkt zu stehen. Sooo viel Aufmerksamkeit – das fand er großartig. Ganz Mann eben…
Tierbesuchsdienst „Herzenstier®“
Am selben Abend berichtete ich einer Freundin von unserem tierischen Schul-Besuch. Sie erzählte mir dann von einem TV-Bericht vom Vorabend, bei dem ein Therapie-Pferd Bewohner im Altenheim besuchte... Genial! Mein erster Gedanke: DAS können wir auch und DAS machen wir auch!“ Unser Unternehmen „Herzenstier®“ war geboren, zunächst als Idee und bald als gelebte Realität.
Natürlich war ich mir über alle möglichen Problematiken bewusst: Auch das bravste Pferd ist und bleibt ein Fluchttier!. Alte Menschen bewegen sich ja für Pferde „komisch“ – insbesondere, da sie vielfach Rollstühle und Rollatoren benutzen müssen. Da braucht es schon einen ganz besonderen Pony-Charakter, um solche Besuche gefahrlos für alle durchführen zu können. Um „a long story short“ zu machen: Wir wurden beinahe vom Fleck weg engagiert – zunächst nur von wenigen „mutigen“ Einrichtungsleitungen…aber heute sorgt schon unser Renommee für stetig neue Anfragen – auch DESWEGEN:
Fridolin – das PROMI-Pony
Tja – inzwischen erzähle ich den Kindern, die Fridolin bei seinem Neben-Job als Geburtstags-Pony reiten, dass sie wohlmöglich das berühmteste Pony in Deutschland reiten?! Denn 2019 kam plötzlich so richtig Promi-Trubel in unser Leben…Verursacht mit einer gross-bebilderten TITEL-Story im Hamburger Abendblatt…am Folgetag stand dann nämlich mein Telefon nicht mehr still. FRIDOLIN sollte ins Fernsehen! In der Folge haben uns dann bislang fünf renommierte Sender bei unserer Arbeit begleitet und unsere Reportagen sind teilweise noch im Internet zu finden oder werden auch aktuell immer noch mal ausgestrahlt. Unzählige üppig bebilderte Reportagen kamen hinzu: eine weitere Titel-Story in der Norddeutschen Rundschau aus der inzwischen eine Serie wurde usw, usw. (sogar deutschlandweit sind bzw. waren wir publik:, z.B. in Bild der Frau, die Aktuelle uw.). Eine echte Ehre war die Erwähnung, dass WIR (2019) das mit dem renommierten METEOR-Preis verbundene Preisgeld für ein besonderes Pferdeprojekt erhalten haben!
Und Fridolin hat wirklich jede Ehrung verdient! Durch seine unerschütterliche Ruhe, die er nicht mal verloren hat, als plötzlich ein (pferdeunkundiger) Reporter DIREKT hinter ihm plötzlich einen Riesen-Anti-Reflektor-Schirm aufschnappen ließ – MIR und allen Zweibeinern im kleinen Raum blieb buchstäblich das Herz stehen. Und welches Pferd fährt schon ohne mit der Wimper zu zucken im Fahrstuhl – manchmal so eng, das wir auf einem Zwischenflur aussteigen müssen, um in richtiger Fahrtrichtung aussteigen zu können oder steht dann auch mal im dritten Stock auf dem Balkon oder trägt gelassen alte, gebrechliche Damen über die Korridore in luftiger Höhe. Mit welchem Pferd sonst kann man bettlägerige Menschen in sehr engen Zimmern vollgestopft mit medizinischen Geräten und Apparaturen besuchen, ohne, dass etwas kaputt geht oder Menschen gefährdet sind?
Ist Fridolin ein PSI-Pony?? Oder:
Tiere schenken uns Kraft, Liebe und Wärme, ohne dafür etwas zu verlangen
Herzensangelegenheit im wahren Wortsinn sind Momente, die sich hier schwer in Worte fassen lassen, aber das Innere Anwesender ganz, ganz tief berühren. Fridolin hat offensichtlich eine Gabe, die ihm sagt, wann es Menschen besonders schlecht geht, wohl auch wann sie sterben… So konnte ich mich der Tränen nicht erwehren als er aus eigenem Antrieb mindestens 15 Minuten lang im innigen Kontakt mit dem Gesicht einer jungen Frau im Bett verharrte, die schon viele Monate dort in Palliativ-Pflege lag. Ein Mensch, der für uns andere Menschen schon lange nicht mehr ansprechbar war – für Fridolin war Nina aber offensichtlich auf tieferen Seins-Ebenen erreichbar. Ein unbeschreiblicher Moment!
Was findet da statt, wenn er diese Art von Kontakt aufnimmt und hält? Gibt er von seiner Kraft? Nimmt er Schmerzen? Überträgt er seine Ruhe, um das Leben und den Schmerz loslassen zu können? Findet eine Kommunikation statt, die wir nicht verstehen? ICH weiß es auch nicht, aber spürbar stellt er eine Verbindung her, die über alles Normale hinaus geht…Für die Eltern dieser jungen Frau, die kurz darauf verstorben ist, war es ein großer Trost und wahrer Segen, dass dieses Ereignis im Foto festgehalten wurde und sie von ihrer Tochter etwas ganz besonderes in Händen behalten konnten. Einen schöneren Abschied hätten sie sich kaum denken können. Tiere: helfen Menschen – und ich bin SO dankbar, mit dabei zu sein! Auf noch viele weitere Jahre FRIDOLIN!
Infos und Kontakt: Aktuelle Infos gibt es auf der Facebookseite „Herzenstier – Meine Tiere helfen Menschen – für mehr Lebensfreude“ – Angelika Magnussen; Kontakt: Telefon 0172 18 666 77.