Seit 1990 bin ich im Bereich Heilpädagogisches Voltigieren selbständig tätig gewesen und habe viele Kinder mit den verschiedensten Handicaps auf und mit dem Pferd gefördert und glücklich gemacht.
Für mich war die Öffentlichkeitsarbeit immer wichtig, um zu zeigen, wozu Menschen mit Handicaps in der Lage sind.
Von Anfang an waren wir mit unseren Schaubilder auf Veranstaltungen aktiv.
1997 durften wir erstmalig beim Schaunachmittag vom Pferdestammbuch dabei sein.
Noch sehr gut kann ich mich an unsere Aufregung vor unserem ersten Auftritt erinnern.
Wir wollten zeigen, was wir können und uns nicht vor dem großen Publikum blamieren. So eine große Halle und Kulisse waren die Kinder alle nicht gewohnt und ich konnte nicht einschätzen, ob sie alle wirklich mit einlaufen oder kurz vorher streiken.
Alles ist möglich, wenn man mit Kindern arbeitet, die ihre Schwierigkeiten in verschiedenen Situationen haben . Aber die Sorge war unbegründet. Alle machten ihre Aufgaben ohne Fehler!
Und mit den Liedern von Rolf Zuckowski und den strahlenden Kinderaugen konnten wir auch schnell das Publikum und den Veranstalter begeistern, sodass wir über die Jahre zum festen Bestandteil des Schaunachmittags beim Pferdestammbuch wurden.
All diese Schaubilder konnten nur gelingen mit meinen tollen fleißigen Helfern. Die Jugendlichen aus unserem Stall haben sich sehr dafür eingesetzt und waren stolz mit zum Team dazu zugehören.
Leider hat alles seine Zeit und es kommen neue Lebensabschnitte.
Meine berufliche und private Situation hat sich geändert. Die Stall Situation wurde nicht leichter und so kam es, das wir nach gut 14 Jahren nicht mehr beim Schaunachmittag dabei waren.
Rückblickend kann ich nur sagen, dass wir alle diese Veranstaltung geliebt haben. Auch wenn anfangs sicher der eine oder andere skeptisch war, ob therapeutisches Reiten an dem Nachmittag gut angenommen wird, freut es mich umso mehr, dass wir uns nach und nach zum Publikumsliebling entwickelt haben.
Es war eine tolle Zeit, die wir alle in guter Erinnerung behalten und vielleicht der eine oder andere unsere Schaubilder nicht so schnell vergisst. Wer einmal live dabei war, weiß mit welcher Freude die Kinder bei der Sache waren und nach ihren Möglichkeiten ihr Bestes gegeben haben.
Zu verdanken haben wir es vor allem Klaus Stoffer, der uns damals auf der Hansepferd gesehen hatte und in den ersten Jahren mit voller Überzeugung hinter uns stand. Jeder der nur einen Funken Zweifel hatte, wurde von Klaus Stoffer vom Gegenteil überzeugt. So kam es dann, dass wir nach dem dritten Jahr vom Pferdestammbuch eine feste Zusage für jedes Jahr bekamen, ohne uns jedes Jahr neu bewerben zu müssen.
Noch zu erwähnen sind natürlich unsere tollen Pferde. Die Kulisse war nicht nur für die Kinder immer wieder eine Herausforderung sondern auch für unsere Pferde. In den ersten Jahren gingen wir immer mit Tonni und Zottel an den Start. Für unseren Tonni war es sehr aufregend und so manches Mal hätte er gerne auf dem Absatz kehrt gemacht. Aber der ausgeglichene Zottel hat ihm immer viel Sicherheit gegeben.
Später kam dann statt Tonni Dragon mit. Da wir mittlerweile Übungen im Galopp absolvierten, war Dragon mit seiner ruhigen ausgeglichenen Art ein toller Ersatz für Tonni .
Ohne unsere tollen Pferde, die für unsere Kinder alles getan haben, wären so schöne Schaubilder nicht möglich gewesen.
05.05.2021 Petra Heidorn