Autorin: Bente Lück
Teil 6 der Masurenreise, der 07.05.2019
08.05.2019
Heute morgen sind wir wach geworden, weil Bonja weggelaufen war und dabei unsere Weingläser umgekippt hat.
Sie ist aber nicht weggelaufen, so dass wir sie schnell einfangen konnten. An den Spuren um den Wagen konnten wir aber erkennen, dass sie wohl schon eine Weile herumirrte.
Dann sind wir heute eine Strecke gefahren, die recht spektakulär war. Ich musste die Rückspiegel einklappen, weil der Weg so schmal war.
Alles voll mit Ästen, Kurven, tiefe Löcher. Da war ich ganz schön aufgeregt. Danach hätte ich gut einen Schnaps haben können. Wir haben aber gar keinen Schnaps mit.
Dann sind wir jetzt wieder auf so einem Biwak Zeltplatz direkt an einem See.
Vossi hat eine Kolik bekommen und wir konnten telefonisch keinen Tierarzt erreichen. Als ich endlich einen Tierarzt erreichte, konnte dieser kein englisch. Zufällig war da ein älterer Mann auf dem Biwak Platz, der nebenan wohnt. Er konnte natürlich auch weder englisch noch deutsch. Mit google-Übersetzer konnte ich ihn aber fragen, ob er eine Telefonnummer von einem Tierarzt besorgen kann.
Er ging fort und kam nach einer halben Stunde wieder und konnte sich soweit verständlich machen, dass in einer halben Stunde der Tierarzt kommt. Er hatte schon angerufen, das war ja total nett. Endlich kam ein polnischer Tierarzt, der auch kein englisch sprach. Wir konnten uns wieder mit google Übersetzer und Händen und Füßen verständlich machen.
Vossi bekam dann ganz ganz ganz viele Spritzen. Entkrampfende Lösungen. Sie fing dann fürchterlich an zu schaukeln und ich hatte schon Bedenken, ob der Tierarzt uns richtig verstanden hatte und nicht meinte, er solle das Pferd einschläfern.
Der Tierarzt wollte 100 Euro haben und der liebe Nachbar hat eine Flasche Wein bekommen. Und weil wir so aufgeregt waren, haben wir auch nichts gegessen.
Jetzt trinken wir gleich ein Glas Wein und essen eine Tüte Chips und gehen dann zu Bett.
Und dann hoffen wir mal, dass die Pferde morgen noch da sind und auch gesund sind.
Wir werden eine neue Strecke aussuchen, die vielleicht nicht so lang und auch nicht so spektakulär ist.
04.04.2021 Bente Lück