03 Mär2021

Nachwuchs auf dem Fresenhof

Autorin: Madlen Rathkamp

Nach einem spannenden, ereignisreichen Jahr 2020 mit Lütte vom Fresenhof, kam pünktlich zum Stichtag am 19.02.2021 "Pepe vom Fresenhof" zur Welt.

Wie in der Geschichte "Von Zucht keine Ahnung..." geschrieben, hat Lütte Ende Dezember die offizielle Eintragung zur Staatsprämienstute erhalten.

Mitte Januar schwoll dann auch das Euter von Lütte an. Erstmal große Erleichterung, dass nach diesem imposanten Jahr 2020 die Stute noch tragend war.

Die Vorfreude war groß. Langsam wird es spannend. Gleichzeitig war aber auch Angst vorhanden, ob alles glatt laufen wird. Das Euter schwoll innerhalb weniger Tage extrem an. Ich war der Meinung, dass das Fohlen schon Ende Januar kommen würde.

Dann aber war mit einmal Stillstand im Sachen Euter. Es passierte nix mehr. Auch sah ich keine Bewegungen im Bauch. Ich machte mir wieder Sorgen und malte mir die wildesten Sachen aus. Wie Totgeburt, Stute stirbt usw.

Ahhhh, Panik, wilde Träume kamen zum Alltag hinzu.

Jeden Abend halb zehn ging es nochmal in den Stall. Morgens um fünf war der erste Gang zur Stute. 3 Wochen nach dem ersten Anschwellen des Euters kam dann wieder Leben in die Stute. Das Wachstum ging weiter. Gott sei Dank.

Am 18.02.2021 war ich wieder gegen 22 Uhr im Stall. Es waren keine Anzeichen einer bevorstehenden Geburt zu sehen. Das einzige was neu war, waren leicht feuchte Zitzen. Also konnte ich beruhigt zu Bett.

Mitte in der Nacht (so gegen zwei) schrie mit einmal unsere jüngste Tochter in ihrem Bett. Nachdem mein Mann sie beruhigt hatte, schaute er nochmal über Kamera, was die Stute machte. Zu dem Zeitpunkt war sie aber noch ruhig und hat ihr Heu gemüffelt.

So gut es ging, schlief ich dann wieder ein. Wach wurde ich wieder durch einen dieser Horrorträume, die in den letzten Tagen vermehrt vorkamen. Ich träumte davon, dass Lütte ein Hengstfohlen zur Welt gebracht hatte, diesen aber schon tot getrampelt hatte, bevor wir es bemerkt hatten.

Da die Uhr schon 4 zeigte, beschloss ich aufzustehen, da ich kurz nach fünf eh los sollte zur Arbeit.

Ich machte mir einen Kaffee und musste erstmal meinen Traum verdauen. Kurz nach 5 ging ich dann in den Stall, um nach Lütte zu schauen.

Als erstes sah ich eine klatschnass geschwitzte Stute.

Oh nein, was nu denn los. Ein Blick zum Hinterteil verriet die Geburt. Schnell rein und meinen Mann geweckt. Dann ging alles im normalen Tempo weiter.

Um 5.50 Uhr dann das Ergebnis. ES IST EIN HENGST

Jetzt schnell auf Arbeit anrufen und Bescheid geben, dass ich erst gegen acht anfangen würde (wurde aber schon im Vorfeld abgeklärt).

Nachdem Stute und Fohlen auf den Füssen waren, gab es noch einen Kaffee. Kurz nach halb acht machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Da bis zu dem Zeitpunkt die Nachgeburt noch nicht abgegangen war, meinte ich zu meinem Männe "wenn die bis acht noch nicht raus ist, ruf bitte den Tierarzt".

So war das dann auch. Der Tierarzt musste die Nachgeburt rausholen. Ansonsten waren aber Stute und Fohlen wohl auf. Eine Woche später wurde die Stute nochmal gespült, aber auch das verlief mehr als gut. Die Aussage vom TA "sooo sauber kam das Wasser noch bei keiner Stute raus"

Die ersten Sonnenstrahlen konnte Pepe nun auch schon draußen genießen und Lütte ist eine tolle Mutter.

Wenn man bedenkt was Lütte letztes Jahr alles mitgemacht hat...

Einfahren, 4 Wochen beim Hengst, Einreiten, Stutbucheintragung, Ausflüge nach Röm, Eliteschau, Vorbereitung zur Zugleistungsprüfung, Kaltblutvierkampf, Tagesausflüge, dann die Zugleistungsprüfung...

Das nenn ich schon eine Hochleistung von soooo einer jungen Stute.

01.03.2021 Madlen Rathkamp