Zum ersten Mal seit gefühlt 30 Jahren…ach ich weiß gar nicht genau seit wann, also sag ich mal seit IMMER, werden wir am 2. Sonntag im Februar 2021 weder in den Holstenhallen zur Körung sein noch einen Schaunachmittag haben. Die strengen Corona Auflagen lassen eine solche Veranstaltung nicht zu.
Aber, was hält uns davon ab, die schönen Erinnerungen der letzten Jahre zu teilen. Mir fallen als Erstes dazu gleich zwei FÖHRER Vorstellungen ein!
Im Jahr 2010 wurde uns ein Schaubild angeboten. Der Titel:
Die Föhrer Strandpiraten, Insulaner unterwegs
Jutta Sönnichsen, die die Leitung hatte, reichte dazu vorab folgenden Text ein:
Föhr! Eine kleine Insel im hohen Norden! Hier lebt das stolze Volk der Friesen.
Am Tage wird Landwirtschaft und Fischfang betrieben, es wird lebhaft gehandelt und auch Badegäste amüsieren sich an den Stränden.
In den Büchern steht, vor 650 Jahren wäre die Insel Rungholt in der Mandränke versunken. Doch das ist nicht die Wahrheit.
Rungholt lebt.
Und hier leben sie auf der längst verschollenen und vergessenen Insel Rungholt:
Die Föhrer Strandpiraten.
In den rauhen dunklen Nächsten, wenn die Flotten der Holländer vor den Küsten der Insel kreuzen, schwer beladen mit Gold und Gewürzen, dann kommen sie aus ihren Verstecken und machen sich bereit zum Entern!
Jetzt beginnt der Kampf um den Goldschatz und wieder gelingt es den Föhrer Strandpiraten, ein Schiff der Holländerflotte zu kapern. Und den großen Goldschaft auf die Insel Rungholt zu verschleppen
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Leider geben meine Schau-Aufzeichnungen von damals nicht mehr her, wie viele Reiter, Fahrer, Pferde, Kutschen und Helfer angemeldet wurden. Aber es waren …sehr viele… Wir nahmen das Schaubild gerne ins Programm, versprach es doch beste, actionreiche Unterhaltung für unser Publikum.
Es kam der Übungsabend. Wir vom Regieteam warteten gespannt. Denn schon draußen in der Schleuse wuselte es gewaltig.
Ja…was soll ich sagen…dann stürmten sie rein…die Föhrer sind los…wie eine Flutwelle oder ein Orkan. So etwas kann es nur an der See geben! Innerhalb von wenigen Minuten, ach was sag ich, es fühlte sich an wie Sekunden, war das komplette Oval der Halle 1 mit quirligen Menschen und Unmengen an Requisiten gefüllt. Und jeder wusste ganz genau, was er zu tun hatte. Beeindruckend! Einige Minuten später war die Halle verwandelt! Rungholt lebt!
Unser Publikum am Schausonntag erlebte und feierte ein mitreißendes „Wimmelschaubild“ mit vielen Pferden, Reitern und jeder Menge Statisten. Rasant… verwegen, zum Luft anhalten und mit „Gute Laune Musik“.
Im Jahr 2013 kamen die Föhrer mit einem weiteren Schaubild auf uns zu, wir nahmen es sehr gerne an.
Der Titel für dieses Bild:
Föhrer Treibjagd
Unter der Regie von Jutta Nickelsen wurde folgende Geschichte - erzählt von Kirsten Rickmers - präsentiert.
Wir haben uns vorgestellt, dass wir eine „typische“ Föhrer Treibjagd, wie sie hier auf der Insel in jedem Herbst von den Jägern veranstaltet wird, auf unseren „Partner“ Pferd verlegen wollen.
Geplant ist es, mit ca. 30 Kindern dieses Ereignis nachzustellen.
Es wird ein Wald dargestellt; die Bäume sind die Statisten, dargestellt von Eltern, die
mitreisen.
In diesem Wald leben Hasen, Kaninchen Rehe und Fasane. Die Tiere sind komplett mit Kindern auf Ponys besetzt, alle reiten munter umher und freuen sich des „Lebens“.
2 Hochsitze, eine Gruppe Jagdhornbläser sowie viele zusätzliche Statisten unterstreichen diese Idylle! Doch plötzlich taucht in der Tiefe des Waldes ein Fuchs auf.
Es gibt aber auf Föhr normalerweise keine Füchse und das ruft die Jäger auf den Plan. Die Jäger werden wieder von der Reiterjugend auf Großpferden dargestellt. Eine Treibjagd auf den Fuchs beginnt. In rasender Geschwindigkeit und mit flotter Musik wird der armeFuchs gejagt.
Im Finale betritt dann der Förster die Halle, um den Fuchs zu retten. Der Förster ist eine Kutsche mit 2 Friesen, gelenkt von unserem „Hacki Benn“, dem besten Kutscher der Insel.
Zum Schluß siegt natürlich der Fuchs und es kann wieder Ruhe einkehren in das Land zwischen den Meeren.
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Wir hatten auf Grund unserer Erfahrungen aus dem Jahr 2010 eine vage Idee, was wahrscheinlich auf uns zukommt. So war es auch…die Föhrer sind los… aber dies Mal ganz anders.
Wieder wurde in Wahnsinns Geschwindigkeit aufgebaut und die Holstenhalle in diesem Jahr mit ungefähr 100 Tannenbäumen, Hochsitzen und noch so allerlei in einen Wald umgewandelt. Großartig!
Das Publikum war begeistern von der Rasanz, den Pferden, den Reitern, den Kutschen, den bunten tollen Kostümen und dem neuen, duftenden Holstenhallen Wald, der so schnell, wie er gewachsen war auch wieder verschwand.
Zwei Föhrer Vorstellungen, einfach toll und unvergesslich!
Bemerkungen und Beobachtungen am Rande:
Diese Föhrer waren eine fröhliche, gut gelaunte, mitreißende und muntere Gruppe. Sie hatten den Bullenring besetzt und feierten dort. IMMER! Wer zufällig vorbei kam, mußte irgendwas mittrinken, was genau, weiß ich aber nicht mehr. War es was von Wikingern..oder für Wikinger? Es trug jedenfalls zur guten Stimmung bei.
Außerdem erzählte man sich, dass ganze Scharen von Fan’s in Bussen von der Insel mit nach Neumünster gereist waren, um den Schaunachmittag und ihre Föhrer zu erleben und zu feiern. Und das trotz des mega schlechten Wetters!
Können nicht mehr so viele auf der Insel gewesen sein, wurde gesagt.
Aber genau weiß ich das nicht, es ist ja auch schon recht lange her, als die Föhrer los waren!
31.01.2021 Jutta Schlüter
02.02.2021 Eine Anmerkung von Jessica Pritschau, unserer langjährigen Köungs-Wochenende-Boxen-Managerin:
- 2010 waren es 85 Teilnehmer mit 28 Boxen
- 2013 waren es 130 Teilnehmer mit 40 Boxen