Herzgeschichten in schwereren Zeiten
Heute (02.11.2020)beginnen die neuen, einschneidenden Regeln zur Bewältigung der Coronapandemie. Für viele Menschen entstehen Probleme in der Umsetzung des Regelwerkes und die Auswirkungen in den Familien sind auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Viele Familien leben in einem Stadtgebiet, in einer geschlossenen Wohnung und haben wenig Möglichkeiten der positiven Freizeitentfaltung.
Wie gut geht es uns da als Pony- und Kleinpferdezüchter mit unserem wunderbaren Hobby/Beruf. Wir haben in der Regel freien Zugang zu unseren Tieren, eine stetige Aufgabe in deren Versorgung und im allgemeinen viel Freude im Umgang und beim Arbeiten mit den Ponys.
Und hierzu eine kleine Geschichte.
Vor gut einem Jahr kam eine kleine Eselin auf unseren Ponyhof. Es war kein Zufall, sondern ein langgehegter Wunsch des Stallmeisters.
Die Eselin hatte keinen Namen, keine Abstammung aber unheimlichen Charme und einen sehr freundlichen Ausdruck. Also zuschlagen und ab nach Hause zu den Ponys; mit Esel. In kurzer Zeit ein Fachbuch "Eselhalten" gelesen und die Zusammenkunft von Shetlandponys und Esel organisiert.
Kaum zu glauben, die junge Eselstute trat sehr selbstbewusst gegenüber den Ponys auf und eroberte sich recht schnell ihren Platz in der Ponyherde.
Schnell wurde deutlich; ein Esel ist kein Pferd. Während sich die Ponys sehr herdenorientiert verhalten und von den dominanten Vertretern gesteuert werden, verhält sich der Esel reserviert, sehr ruhig und ausgeglichen und zeigt wenig Dominanzverhalten. Nach einer relativ kurzen Eingewöhnungszeit war die kleine Eselin bei den Ponys gut intergiert.
Leichte und auch liebenswerte Besonderheiten traten dann doch auf. Kein Pony kann die Eselin in punkto Sturheit überbieten. Vorwärts geht es nur nach ihrem Willen. Fast alle Mühen das zu ändern scheitern. Also muss man den Esel überzeugen. Eine immerwährende Aufgabe, die auch sehr reizvoll sein kann.
Unsere Eselin braucht natürlich einen Namen. ELSA soll sie heißen. Und nun muss sie auch noch eingebürgert werden. In solchen Lagen hilft unser Pferdestammbuch.
Der Eintragungtermin kam näher. Also üben auf den Hänger zu gehen, dem Stallmeister sicher zur Prozedur folgen und sich von fremden Personen behandeln zu lassen. Mit ELSA allein war das ein bisschen problematisch. Aber wir haben ja KILANO. Der Shetlandponywallach mit dem Titel des gelassenen Pferdes aus SH 2015 wird bei uns unter anderem als Therapiepferd eingesetzt. Er macht die Aufgabe vor und ELSA die Eselin folgt ihm vertrauensvoll.
Nach dem Chippen war ELsa richtig stolz. Eingebürgert mit einem Personalausweis vom Pferdstammbuch. Seit dem geht sie auch sicher auf den Hänger, folgt dem Stallmeister auf allen Wegen und genießt das betreute Leben auf unserem Ponyhof. Übrigens fühlen sich unsere Nachbarn bei den IA-Rufen von ELSA in den Urlaub im südlichen Europa versetzt.
Wir haben viel Freude an unseren Ponys und Elsa und wünschen das auch allen anderen Ponyhaltern und Züchtern im Pferdestammbuch.
Bleiben Sie alle gesund und zuversichtlich
PS: Zum 60. Geburtstag eines Nachbarn hat Elsa das Geschenk überbracht. Einen Gutschein für einen Esel von der Familie. Nach langen Jahren der Schafhaltung hat sich der gute Mann für einen Esel entschieden. Vielleicht will er ja auch nicht mehr allein auf dem Hof sein.
02.11.2020 Familie Rogge aus Kankelau
Es gibt bereits eine Geschichte aus Kankelau, in der KILANO vorkommt.