Als Jutta Schlüter mir vor einigen Tagen dieses Bild von der Fohlenkennzeichnung 2010 in Schönhorst bei der Familie Böge schickte, habe ich mich sehr über diese schöne Erinnerung gefreut.
Auf dem Foto ist Drift vom Steenbeksmoor, damals 4jährig mit ihrem Stutfohlen Dimmalimm zu sehen. Da Drift erst am Anfang ihrer Ausbildung stand haben wir meine alte Stammstute Snót frá Blönduosi, die Ururgroßmutter zu Dimmalimm als beruhigende Begleitung mit genommen. Tatkräftige Hilfe haben Manja Krohn, die jetzige Eigentümerin von Snót und meine Freundin Anke geleistet.
Dimmalimm ist der Name einer Märchenprinzessin, so sagt es das Lexikon der isländischen Pferdenamen. Wie sie sich als neugeborenes Stütchen präsentierte, erschien mir der Name passend.
Ich sollte mich geirrt haben.
Nun kenne ich die Geschichte von der Märchenprinzessin Dimmalimm nicht, aber ich nehme mal an, sie war prinzessinnenhaft.
Unsere Dimmalimm war das nicht!
Sie gehört zu den Pferden, die ich als hochintelligent bezeichnen würde. Sie steckte von Anfang an voller eigener Ideen und kein Zaun konnte sie aufhalten.
Fortan wurde sie bei uns „das rote Inferno“ genannt.
Noch bevor sie geritten wurde, lernte sie allerlei Kunststückchen. Sie konnte wie ein Hund apportieren, einen Hula-Reifen aufnehmen, über den Kopf streifen und dann mit allen vier Beinen durchklettern, Kompliment und Podest etc. Wenn sie sich langweilte, weil man Lektionen zu oft wiederholt hat oder sie einfach keine Lust hatte, dann konnte sie stur wie ein Esel sein. Alle vier Beine in den Boden gestemmt, war sie dann weder mit Zuckerbrot noch Peitsche zu bewegen.
War sie schlecht gelaunt mussten sich Hund und Geflügel besser fernhalten. Wahrlich kein Pferd für jedermann und schon gar nicht für Anfänger.
Gottseidank gibt es für jeden Topf den passenden Deckel. Unsere damalige Mieterin und Reitbeteiligung Berenike Schwarz hat sich in Dimmalimm verliebt. Sie hat als passionierte Tiertrainerin in diesem Pferd genau das gefunden, was sie gesucht hat.
Und Dimmalimm – sie hat garantiert keine Langeweile und zeigt, dass ein Islandpferd nicht nur in fünf Gangarten glänzen kann. Sie hat sich zu einem geschickten Trailpferd entwickelt, ist begeistert von allerlei Kunststückchen, ist ein tüchtiges Springpferd und beweist seit neuestem, dass Islandpferde sich auch für Cowboys eignen.
04.08.2020 Sabine Hoffmann
Eine weitere Geschichte handelt über Gustaf von Steenbeksmoor