Corona trotzen - das fällt nicht leicht.
Das von den Jungzüchtern für März geplante Freispringchampionat mit Beurteilungsprüfungen und Zuchtrichter-Fortbildung fiel dem ersten Coronaanlauf zwei Tage vor Durchführung zum Opfer.
Das Event war bereits durchgeplant, sehr viele Sponsoren hatten sich zur Unterstützung des Championats bereit erklärt und großartige Preise gespendet.
Immer mit einem hektischen Blick auf den Verlauf von Corona konnte das Freispringchampionat letztendlich unter Auflagen und Vorsichtsmaßnahmen am 17.10.2020 in der Reithalle in Futterkamp durchgeführt werden.
Der Vormittag war den Ponies gewidmet und in 4 Gruppen aufgeteilt. Zu beurteilen waren der Trab, Galopp, Springmanier, das Springvermögen und der Gesamteindruck des Ponies.
Gleichzeitig fand für die Jungzüchter eine Prüfung im Beurteilen von Ponies im Freilaufen und Freispringen zu den oben genannten Kriterien statt. Für jeweils 2 Ponies mussten auf dem bekannten Bewertungsbogen die passenden Noten gefunden werden. Mit erklärenden Worten stand hier den Jungzüchtern im Alter von 6 bis 13 Jahren Ineke Ingrisch zur Seite.
Die Begriffe „Springvermögen“ und was ist überhaupt mit „Springmanier“ gemeint? wurden bildlich mit Händen und Füßen erklärt. Zudem stand eine theoretische Prüfung in Form eines Lückentextes einer Geschichte um die Ponies
„Zimt“ und „Zucker“ an. (Download auf der Pferdestammbuchseite).
Für die schon versierteren Jungzüchter ab 15 Jahren galt es einen schriftlichen Kurzkommentar zu den vergebenen Noten zu verfassen. Hier setzte sich mit bereits viel Praxiserfahrung Ineke Ingrisch mit der Endnote von 8,00 an die Spitze.
„Klein aber Oho!“- Die K-Ponies, das Kleinste war nur 90 cm groß, überzeugten durchweg nicht nur in der Sprungbahn, sondern waren auch hervorragend herausgebracht. Eine großartige Werbung für unsere Ponyzucht.
Der Eyecatcher dieser Abteilung war der Welsh Blut geprägte „Wikings Smellur“ . In den geforderten Grundgangarten überzeugend und mit Übersicht am Sprung war dem Hengst der Rasse „Kleines Deutsches Pony“ der Sieg nicht streitig zu machen. Die Sponsorendecke für den Sieger wurde von der Fa. Prowin – Nadine Hansen, gegeben.
Das im Fahrsport erfolgreiche Deutsche Partbred Shetlandpony „Simba“ von „ Vaderhoeve´s Shaggy“ bewies mit Noten von 8,5 im Springvermögen und in der Manier zudem, dass kleine Ponies vielseitige Talente sind.
In der 2. Abteilung, die den M-Ponies vorbehalten war, traf man ausschließlich auf Welsh-Ponies der Sektion B und C.
Für drei Hengste war die Prüfung indes eine Vorbereitung auf ihre Körung und angedachte Leistungsprüfung. Durchsetzen konnte sich in dieser Prüfung allerdings ein Routinier. Die siebenjährige Staatsprämienstute „Tewdwr Chumbawamba“ (Welsh-C) von „Thor Baffle“ konnte aus ihrer Gewandtheit und Erfahrung schöpfen und sich eine Reihe hoher Noten abholen. Mit der Wertnote 8,2 ergatterte sie sich zudem die Siegerdecke der Fa. Prowin – Svenja & Jörn Schmidt Gbr.
In allen Pedigrees der angetretenen Welsh-B Ponies war der überaus erfolgreiche „Courage“ zu finden.
Mit der Gesamtnote von 8,0 konnte hier ein direkter Nachkomme, „Starpower Cash“ , überzeugen und sicherte sich den 2. Platz.
Bei den G-Ponies setzten sich ebenfalls die Welsh-Ponies an die Spitze. Mit einer 9,0 im Springvermögen und der Gesamtnote von 8,3 stand der gekörte Welsh-Cob Hengst „Lliwgar Golden Blue Moon„ von „Thor Baffle“ aus der Zucht von Gesine Schmale an der Abteilungsspitze. Ihm wurde mit der Siegerdecke ein Poka,l gestiftet von Fam. Petersen, übergeben. Gleich dahinter reihte sich weiterer Welsh Cob „ Haakon“ von Kathrin Lahann ein.
In der Abteilung der New Forest Hengste traten u.a. zwei Vollbrüder in die Konkurrenz. Beide stammen ab von dem Springvererber „Bovenheigraafs Camillo“ . Mit einem überragenden Springvermögen und guter Manier setzte sich der Jüngere der beiden Starter, „Cloud“, an die Spitze der Abteilung. Mit einer 10,00 heimste er zudem die Tages Höchstnote für das Springvermögen und den Ehrenpreis der Fa. Reitsport Gosch ein.
Dem Nachwuchs des Pferdestammbuches oblag es, das für sie tagesbeste Springpony zu ermitteln, dabei kam es nicht auf eine einfache Rangierung, nach den von den Richtern vergebenen Höchstnoten an. Vielmehr sollten sie selbst begründen, weshalb sie ihren Sieger an die Spitze aller zu bewertenden
Ponies setzen. Hier kam ein erstes „Richterfeeling“ bei den Jungzüchtern auf, galt es doch in der Gruppe alle „Für“ und „Wider“ abzuwägen und diese in eine
öffentliche Kommentierung zu packen. Am Ende ging der Sieg an den Palominofarbenen Welsh-Cob Hengst “ LLiwgar Golden Blue Moon“ von „Thor
Baffle“ aus der Zucht von Gesine Schmale, Satjendorf, der die Jungzüchter mit seiner Gelassenheit und guten Springvermögen überzeugt hat.
Dass er hier Wiederholungstäter werden konnte, spricht für ein erfreuliches Grundwissen unserer Jungzüchter im Beurteilen von Ponies im Freispringen, denn der Hengst war schon einmal Tagessieger auf einer unserer Freispring-Veranstaltungen. Der Ehrenpreis, eine Trense wurde von Kathrin Lahann gegeben.
Nach einer Mittagspause im Freien wurde bei herbstlichem Sonnenschein die Siegerehrung für die Jungzüchter bis 15 Jahre vorgenommen. Luca Bödecker hatte diesmal die Aufgabe übernommen die Jungzüchter durch die theoretische Prüfung zu begleiten und die Stechaufgaben für die Sieger Ermittlung aufzustellen.
In der Gruppe der 6-9-Jährigen siegte Roman Petersen, der mal wieder sein gutes Auge für die Ponybeurteilung bewiesen hat. Mit 8,7 Punkten und einer glatten 10,00 in der Theorie legte er mit der Gesamtnote von 9,35 für seine Schwester in der Gruppe der 10-11-jährigen die Latte hoch.
Marie-Louise Petersen schaffte es dennoch mit der Endnote von 9,4 Punkten die Tages Höchstnote in der Kombiwertung zu erreichen. Helene Oehmke erarbeitete sich mit einer 10,00 in der Theorie in der Gruppe der 12-15-Jährigen ebenfalls einen Sieger Pokal.
„Wir sind stolz auf Euch“…
Bunt ging es nach der Mittagsrunde in der 5. Abteilung, die den Pintos, vorbehalten war, zu. An die Spitze setzte sich hier der ehemalige gekörte Hengst „Champion Aventurin“ von „Consens“. Mit einer gleichmäßigen Leistung in allen Teilbereichen lautete seine Endnote 8,0.
Über den Siegerpokal und einen besonderen Ehrenpreis, gestiftet von Heidi Schurek, durfte sich seine Besitzerin Patricia Janke freuen.
Aufgrund des neuen Termines fielen in der 6. Abteilung, in der sich ursprünglich auch Schleswiger Kaltblüter angekündigt hatten, leider etliche Teilnehmer aus,
sodass sich der sehr gut herausgebrachte Friesenmix „Sheila“ von Melissa Knoch konkurrenzlos die goldene Schleife abholen konnte.
Die ehemals hochkarätig besetzte Gruppe der Trakehner minimierte sich ebenfalls aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Trakehner Körung in Neumünster auf eine überschaubare Anzahl. Vom Inselgestüt Föhr stammte der Sieger dieser Abteilung.
Die von dem Trakehner Scheckhengst „Camaro“ abstammende Stute „Dummy“, gut in Szene gesetzt von Ihrer Besitzerin Britta Johannsen aus Wanderup, durfte sich die Siegerdecke der Fa. Reitsport Beilfuss auflegen lassen.
Die Klasse der Warmblüter hatte an verschiedenen Typausprägungen am Meisten für das Richterauge zu bieten.
Von Beginn an, konnte die „Catoki II“ Tochter „Beverly“ aus einer “Sando Paso“ Mutter, aus der Zucht von Petra Kudlinski und im Besitz von Carmen
Retzlaff überzeugen. Taktvolle Grundgangarten, sicheres und gelassenes taxieren der Sprünge und scheinbar müheloses meistern der an sie gestellten Aufgaben ließen die hohen Noten leicht vergeben. Am Ende stand eine 8,2 auf dem Notenzettel und damit auch der Tagessieg als „Bestes Großpferd“ mit einem Ehrenpreis des Böckmann Pferdeanhänger Centers-Neumünster.
Mit einem aufmerksamen Blick auf die derzeitige Corona bedingte Lage hoffen wir auf eine baldige Entspannung für unseren schönen Sport und bereits geplanten Veranstaltungen.
Wie immer gilt unser Dank besonders allen Sponsoren und Helfern, ohne die so ein Event nicht stattfinden. Bitte bleiben Sie uns treu.
Alle Ergebnisse hier!
28.10.2020 Claudia Clausnitzer Jungzüchterbeauftrage PSB