Die Körbezirksvorsitzenden Thorsten Gosch und Heidi Schurek begrüßten am 12. Januar die zahlreich erschienenen Gäste im Hotel Immenstedt-Bahnhof, darunter die Geschäftsführerin und Zuchtleiterin Dr. Elisabeth Jensen, den Vorsitzenden des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/HH Raimon Joesten sowie die Amtstierärztin Dr. Verena Hansmann vom Veterinäramt Kreis Nordfriesland.
Wie in den vergangenen Jahren wurde das gemeinsame Essen bereits zum regen Gesprächsaustausch genutzt.
Im Rahmen der Kurzberichte aus den Körbezirken ließ man das vergangene Jahr Revue passieren.
Frau Dr. Jensen berichtete über ein Forschungsprojekt der Uni Halle in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Züchtern, die sich mit Fragen der Haltung und Gesundheit der Schleswiger Kaltblutpferde beschäftigen und dafür SNP-Untersuchungen durchführt (Single Nucleotide Polimorphism). Diese sollen umfangreichere Ergebnisse liefern als die DNA.
Weiterhin berichtete sie über ein Seminar zur Genetik der Pferdefarben, welches Anfang November angeboten wurde. Die Referentin Frau Dr. Reißmann aus Berlin gab einen interessanten Einblick in die Genetik der Farbzucht und ihre Konsequenzen. So sind z.B. homozygote Träger des Silbergens Z häufig von der als multiples kongenitales okuläres Anomalien-Syndrom (MCOA) bezeichneten Augenkrankheit betroffen.
Noch häufiger ist die Aufhellung durch das sog. Cream-Gen. Bringen beide Elterntiere ein Cream-Gen mit, so kommt es zu 25% zu fast weißen Pferden mit blauen Augen und sehr wenig Pigment. Dies ist z.B. bei der Haltung zu berücksichtigen (starke Lichtempfindlichkeit)
Die Leistungsprüfungen sind Frau Dr. Jensen ein großes Anliegen und sie betonte den hohen Stellenwert von geprüften Stuten und Hengsten.
Auch die Problematik der neuen Gebührenordnung der Tierärzte (GOZ) und die Wolfsproblematik wurden angesprochen.
Es gab einen Ausblick auf die Terminplanung bezüglich der Stuteneintragungen und Fohlenregistrierung, die Termine werden zeitnah auf der HP des Verbandes veröffentlicht.
Im Anschluss referierte Frau Dr. Hansmann über die Leitlinien zur Pferdehaltung. So ist z.B. die Alleinhaltung von Equiden nicht zulässig; sie müssen sich täglich frei bewegen können; die Fresspausen dürfen max. 4 Stunden betragen und bei der Weideeinzäunung ist die Verwendung von ausschließlich glattem Draht verboten.
Es gibt weiterhin eine Leitlinie für den Tierschutz im Pferdesport.
Sie erläuterte die Bestimmungen für den „Kleinen Grenzverkehr“ Deutschland/ Dänemark und informierte über weitere Neuerungen wie z.B. vier Wochen vor Beginn einer Veranstaltung (Zuchtschau, Bauernmarkt) ist dies beim zuständigen Veterinäramt anzuzeigen.
Das der Pferdehalter ein Bestandsregister führen muss war auch nicht allen bewusst und so gab es reichlich Gesprächsbedarf.
Heidi Schurek
- Körbezirksvorsitzende Kreis Schleswig-Flensburg -