Ist CA ein Problem in Deutschland?
Die Forschung im Bereich des Genoms macht auch bei Pferden immer größere Fortschritte. Ungemein hilfreich wird es dann, wenn Erbdefekte gefunden werden können und damit ein Vermeiden der Züchtung kranker Tiere erreicht werden kann. Ein neues Forschungsprojekt findet daher in Zusammenarbeit mit der Uni Göttingen statt, bei dem es um die so genannte Cellebelläre Abiotrophie geht. Diese Erkrankung, die einem monogen autosomalen Erbgang folgt (nur ein Gen ist betroffen, und nur wenn von beiden Elterntieren ein defektes Allel vererbt wird erkrankt der Nachkomme), führt zu einer fortschreitenden Degeneration der sog. Purkinje-Zellen im Kleinhirn. Typische Symptome von CA, die sich in der Regel ca. vier bis sechs Wochen nach der Geburt beim Fohlen zeigen, sind Koordinatonsstörungen wie Kopfzittern, Gangstörungen (Ataxien), breitbeiniger Gang, reduzierte Schutzreflexe - eine Therapie ist grundsätzlich nicht möglich. Dieser Defekt kommt ausschließlich bei Arabern und bei Rassen mit Arabereinfluss vor. Da auch das Deutsche Reitpony zu einem großen Teil Araberblut führt ist auch hier ein Vorhandensein des Defekts denkbar.
Um eine Strategie im Umgang mit CA in der Reitponypopulation zu entwickeln ist es notwendig, sich einen Überblick über die Häufigkeit des Defekts zu verschaffen. Das Pferdestammbuch beteiligt sich an diesem Projekt, und im Rahmen der Stutbuchaufnahmen und beim Fohlenregistrieren werden Proben bei einigen Ponys gezogen. Für die Züchter werden keine Kosten entstehen, dieses Projekt wird von den Zuchtverbänden in Deutschland und von der Uni in Göttingen im Rahmen einer Master- oder Doktorarbeit finanziert. Falls jemand ein Fohlen mit den o.a. Krankheitsanzeichen verloren haben sollte und Interesse daran hat, die Mutter oder den Vater entsprechend untersuchen zu lassen, kann sich gerne mit der Geschäftsstelle in Verbindung setzen.
DEJ