Siegerschärpe für Double Diamond AK
Bei bestem Sommerwetter, am Sonntag nur durch einige kürzere Regenschauer getrübt, fanden am ersten Septemberwochenende die diesjährigen Bundeschampionate statt. Mit Zuchtbescheinigung des Pferdestammbuchs traten zwanzig Reit, Dressur- und Springponys in Warendorf in den verschiedenen Prüfungen an.
Neun Starts gab es in den Reitponyprüfungen, und vier Ponys konnten sich für das Finale qualifizieren. Allen voran der auf dem Hof Heitholm in Melsdorf zur Welt gekommene Double Diamond AK (v. Dreidimensional AT; Z.: Ulrike Höfert), mittlerweile in Weser-Ems zu Hause, der von Julia Coldewey vorgestellt wurde und das Championat der dreijährigen Hengste für sich entscheiden konnte.
„Wir sahen in der Finalprüfung ein sehr homogenes Feld mit rittigen und leichtfüßigen Ponyhengsten. Wenn dann die Fremdreiternote das Zünglein an der Waage ist, macht das doch die ganze Entscheidung erst richtig spannend“, war sich das Richter-Trio Peter Olsson, Ute von Platen und Jürgen Uthoff einig. Bereits am Morgen führte Double Diamond AK mit Reiterin Julia Coldewey das Feld der sieben Finalteilnehmer mit einer 8,4 an. Sein Richterspruch von Dr. Carsten Munk lautete: „Ein Ponyhengst mit Ausdruck und Typ mit schöner Halsung; Der Trab ist kraftvoll mit deutlichem Abfußen. Im Galopp geht das Pony klar bergauf mit aktiv unterspringender Hinterhand. Der Hengst zeigte sich unter dem Sattel geschlossen mit guter Reaktion auf die Reiterhilfen.“ Höhepunkte seiner Vorstellung waren der Trab (9,0) sowie die Noten für Galopp, Ausbildung und Gebäude (je 8,5). Sichtlich wohl fühlten sich im Sattel Reitponyhengstes auch die Fremdreiterinnen Iris Borchers und Annika Bardenhagen und vergaben zusammen 19,0 Punkte. Bereits seit einem Jahr steht Double Diamond AK im Stall von Familie Coldewey. „Seit der Körungsvorbereitung ist er bei uns. Das Beste an diesem Ponyhengst ist sein Top-Charakter, weil er einfach immer mitarbeiten möchte. Ich bin sehr froh, dass seine jetzigen Besitzer ihn für uns auf der Auktion gekauft haben“, so Reiterin Julia Coldewey, die sich zudem über ihren ersten eigenen Sieg auf dem Reitpferdeviereck freuen durfte.
Auch bei den dreijährigen Stuten und Wallachen war ein Pony aus dem hohen Norden im Finale vertreten: Die Reservesiegerin der Elitestutenschau Heitholms Romantika (v. FS Don´t Worry) aus der Zucht und im Besitz des Hofs Heitholm in Melsdorf platzierte sich am Ende mit sehr ausgeglichenen Bewertungen unter Wenke Kraus auf Rang Sechs. Die Familie Kasch erhielt dafür einen Sonderehrenpreis für die bestplatzierte ins Zuchtbuch eingetragene Stute der Prüfung. Mit Platz Zwei in der Finalqualifikation unterstrich auch die vierjährige Stute Steendieks Lady Commander (v. FS Chambertin Z.+B.: Peter Böge) unter dem Sattel von Antonia Holtmann ihre Qualitäten. Im Finale musste die Stute leider vorzeitig das Viereck verlassen, nachdem den Richtern Taktstörungen im Trab aufgefallen waren. Mit dem ebenfalls von FS Chambertin abstammenden Steendieks Cunningham hatte Antonia Holtmann ein weiteres Pony aus dem Stall von Peter Böge für das Finale der besten sechs vierjährigen Hengste qualifiziert, Platz Fünf lautete das Endergebnis für den hochmodernen harmonischen Fuchs. Bei den vierjährigen Hengsten gelang es Wenke Kraus, den beim Pferdestammbuch ins Hengstbuch I eingetragenen, in Weser-Ems züchterisch beheimateten Dimensional H (Sportname: Tackmanns Dimensional; B.: Familie Tackmann), Sohn des Dimension AT, im Finale erfolgreich zu präsentieren und nach dem Fremdreitertest mit der Silbermedaille nach Hause zu fahren.
Nur drei Springponys waren aus Schleswig-Holstein nach Warendorf gefahren, und alle drei konnten sich nach guten Platzierungen in der Einlaufprüfung und in der Finalqualifikation für die Abschlussprüfung am Sonntag qualifizieren. Mit einer 8,8 konnten der Hengst St. Annens Get Up (v. Golden Gate N Z.: Claus-Dieter Carstensen) und Beeke Carstensen die Qualifikation für das Finale sogar gewinnen. Eine vielleicht zu schön geplante Runde am Sonntag – auch diese wieder fehlerfrei und sehr schön anzusehen – endete mit Zeitfehlern auf Rang Neun. Stolz sein auf diese Erfolge dürfen die Besitzer Beate und Volker Paulsen. Stolz sein darf auch Tjade Carstensen: Der gerade erst elf Jahre alt gewordene jüngere Bruder von Beeke und Teike zeigte vier tolle Runden im Parcours auf der sechsjährigen Mentano K-Tochter Summer. Diese Stute aus der Zucht von Birte Sell und im Besitz von Nina Thomsen, ließ immer ihr enormes Vermögen und die gute Galoppade erkennen, auch die Rittigkeit wurde vom Bundestrainer Peter Teuwen bei der Kommentierung der Finalritte gelobt, und äußerst couragiert aber auch kontrolliert ließ Tjade zu keiner Zeit erkennen, dass die doch respektablen Abmessungen auf dem großen Platz des Bundeschampionats ihn beeindruckten. So gab es für ihn im ersten Umlauf die Note 8,2, die er mit 8,7 im zweiten Umlauf noch einmal deutlich verbessern konnte. Auch für den dritten im Bunde Hidalgo (v. Highway N; Z.: Ove Iwersen B.: Philip-Leon Schöttler), dessen Finalrunde nicht ganz gelang, gab es in der Finalqualifikation unter Giulia Maria Schöttler die Note „Gut“ mit 8,2.
Zwei der acht Dressurponys mit Lebensnummer des Pferdestammbuchs durften im Finale der besten 17 bzw. 13 Ponys starten. Bei den Fünfjährigen erzielte der von der ZG Nagel gezüchtete Hengst Crown Charm of Royal (v. Casino Royal K) mit einer beeindruckenden Vorstellung unter Nazila Natasha Lotz eine 8,3 und wurde Dritter – leider konnte das Paar diese Leistung im Finale nicht ganz wiederholen, am Ende bedeutete das Platz 15. Im Finale der Sechsjährigen startete der bei Ingeborg Galow gezüchtete und beheimatete Rohlsdorfs Carribean Dream (ebenfalls v. Casino Royal K), Platz Sechs lautete das Ergebnis der Finalqualifikation, im Finale dann ergab sich Rang 11 für den hocherfolgreichen Hengst, den Julia Döscher vorstellte. Über einen Sieg im kleinen Finale zeigte der bei Peter Böge aufgestellte Dalai, Sohn des FS Don´t Worry (Z.: Gestüt zum Morgenstern), einmal mehr, dass man auch über den „zweiten Bildungsweg“ ganz nach vorne kommen kann: Thora Rohweder stellte diesen sechsjährigen Sohn des FS Don´t Worry im Finale gekonnt vor, als Lohn gab es eine 8,2 und die Bronzemedaille.
DEJ
Volker Hagemeister hielt einige Teilnehmer im Foto fest:
https://pferdestammbuch-sh.de/index.php/aktuelles/334-vorlage-kurzbeitrag-ohne-weiterlesen-181#sigProIde849d23c8f